DGQ-Vortrag

München
Wie ein Fußballverein das TQM-Konzept einführt

Aus Mitgliedern Fans machen - das ist der Anspruch der Katalanischen Fußballfreunde Mettenheim (KFF) e.V., ein Verein, der sich 2008 gründet. Und das in einer Region, in der es für rund 3300 Einwohner bereits mehr als 20 Vereine gibt. Vier Jahre später erhält der Fußballverein für die Einführung des TQM-Modells den Walter-Masing-Preis der DGQ. Den Weg dorthin stellte der 22-jährige Kevin Perseis, 1. Vorsitzender des KFF, am 18. Juli der DGQ-Regionalgruppe München vor, die sich in den Räumen des Carl Hanser Verlags traf.
Bereits 2009 führt der Verein in der Seniorensparte die Balanced Scorecard ein. „Dabei wurde schnell deutlich, dass wir die einzelnen Sparten vom Gesamtverein trennen müssen“, berichtet Kevin Perseis. Heute stehe bei jeder Vereinssitzung das Qualitätsmanagement auf der Tagungsordnung und der Vorstand wisse, wo sich der Verein befindet.
Im darauffolgenden Jahr werden als zweiter Schritt die Inhalte der ISO 9001 umgesetzt. Dazu Kevin Perseis: „Diese Anregung kam aus dem Seniorenbereich. Dort war der Seniorenleiter mit der Organisation der Freundschaftsspiele unzufrieden.“ Für den Vorstand Anlass genug, die Prozesse transparenter zu gestalten. Ein Ergebnis ist beispielsweise das Flussdiagramm zur Organisation eines Freundschaftsspiels von der Anfrage des Spielgegners bis zum Waschen der Trikots. Prüfpläne sichern die Prozessstabilität und die Dokumentation des Wissens ermöglicht auch später hinzukommenden Mitgliedern die Organisation eines Spiels.
„Ein wichtiges Element ist unser Feedback-Bogen, den die Spartenleiter nach einem Vereinsausflug oder Turnier ausfüllen“, erklärt Kevin Perseis. So wolle der Verein im Sinne eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses die Wünsche seiner Mitglieder erfassen. Diese werden ernst genommen - und umgesetzt. Auch ein Vorschlagswesen wird  2010 etabliert.  
Im dritten Schritt wird seit 2012 der Lean-Management-Ansatz im Verein eingeführt. Kevin Perseis erzählt: „Wir erfassen selbst die Qualitätskosten, indem wir mit einem fiktiven Stundensatz die Qualitätsprobleme wie ein Unternehmen berechnen.“ So wolle man im Verein unternehmerisches Denken fördern.
Die Einführung einer totalen Kundenorientierung wird anfangs von den Vereinsmitgliedern diskutiert und hinterfragt. Heute denken sie über Qualität nach. Das zeigen auch die 72 Verbesserungsvorschläge, die 15 Mitglieder bisher einreichten. Auf die Frage wie der Vorstand all dies geschafft habe, antwortet Kevin Perseis: „Wir haben die eigene Begeisterung für das Qualitätsmanagement auf die Mitglieder übertragen“. Das funktionierte sogar beim größten Skeptiker, er war schließlich bei der Walter-Masing-Preisverleihung mit dabei.

Leiter des Regionalkreises:
Dr. Thomas Wolter
Seestr.11
82211 Herrsching /Ammersee
T 08152 989391

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